eine bequeme Zwischenlösung, sollte es nicht sein, wenn Sie sich dafür entscheiden, bei uns zu leben. Wir sind keine WG, sondern hier leben Menschen in Verantwortung für sich, den anderen und den Hof. Nicht nur zusammen feiern, auch zur Seite stehen, wenn es erforderlich ist. Verbindlichkeit und damit Verlässlichkeit geht vielen heute verloren: Vielleicht, mal sehen.. bloß nicht festlegen. Das ist nicht förderlich für ein gelungenes Zusammenleben und deshalb stellen wir uns gegen diesen Trend. Wir wollen verläßlich sein.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Eine einfache Regel. Egal wie alt, wie jung. Jeder Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen und verdient es, dass ihm mit Achtung begegnet wird. Ungeachtet des Aussehens, des Alters, der nationalen/regionalen oder sozialen Herkunft, der (rein persönlichen) Orientierung, auch politischer Natur, lassen wir die Menschen bei uns gelten, sofern diese Anschauungen dem kategorischen Imperativ folgen. Einfach ausgedrückt: "Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!"
Ein kleines Backhaus, in der zur einen Hälfte gebacken werden kann, zur anderen Hälfte eine Werkstatt zum Basteln, töpfern, werkeln oder malen beinhaltet. Frei nach Herbert von Karajan: „Jede künstlerische Betätigung ist ein Sieg über die menschliche Trägheit.“. (Hoch-)beete, ein Obstgarten... und das inmitten freier Natur. Hier findet jeder seinen Platz (vier Werkstätten), um sich zu verwirklichen. Übrigens: Bei uns gibt es auch Herbst und Winter-ein Narr, der sich von der Sonne auf den Bildern in die Irre führen lässt.
Wir sind der festen Überzeugung, dass nicht jeder in der Stadt groß oder alt werden möchte. Die Stadt ist nett und reizvoll, um z.B. ins Museum, Theater oder shoppen zu gehen. Aber fortwährend diese Hektik? Heimatfilme haben nach wie vor die meisten Fernsehzuschauer. Ein Klischee? Warum wohl? In der Reduktion auf Natur und den Nächsten liegt das wahre Glück.
Wir leben in einer landwirtschaftlich geprägten Region, die Landwirte sind unsere Nachbarn. Wir haben Respekt vor deren Arbeit und leben in gutem Einvernehmen miteinander. Der unvermeidliche Weg in eine nachhaltige, ressourcenschonende, auf Tier- und Menschenwohl bedachte Urproduktion wird zwar langsam beschritten, aber immerhin!
Wir sind Allesesser und Vegetarier, auch Veganer und lassen die jeweils andere Seite in ihren Überzeugungen sein. Auf jeden Fall aber haben wir Respekt vor der Kreatur im allgemeinen: Lieber einmal mehr auf etwas verzichten, dafür dann aber sicher sein, dass die Tiere unter lebenswürdigen Bedingungen gehalten wurden, Menschen unter ebenso würdigen Bedingungen ihr Brot damit verdient haben.
Es soll Menschen geben, die immer gute Laune haben, nie jemandem auf den Geist gehen, nie krank werden. Dieses ist eine schöne Vorstellung, spiegelt aber nicht den Durchschnitt der Bevölkerung wider (wobei wir nicht Durchschnitt sein wollen). Wir sind wie wir sind. Und deshalb haben wir auch Möglichkeiten geschaffen, die es jedem erlauben, bei sich und für sich zu sein. Jeder hat seine eigene Wohnung mit kompletter Selbstversorgungsmöglichkeit.
Dennoch: Hexenschuss, Fuß gebrochen, mir geht es gerade nicht gut, kann mir jemand etwas mitbringen... es findet sich immer jemand, der/die einem in der Not zur Seite steht. Wobei wir jedoch auch keine Seelsorgestation sind, nicht sein können und wollen.
Zusammengefasst fühlen wir uns wohl mit Menschen, die naturverbunden und kulturell interessiert sind, d.h. gerne gärtnern, werkeln, basteln, malen, lesen, wandern oder den Garten gemeinsam auf Vordermann zu bringen. Der Eintopf danach schmeckt doppelt so gut - versprochen! Zusammen etwas unternehmen, auch des Abend mal ein Glas Wein oder zwei. Es soll Genuss sein, nicht Sucht. Die Regeln der gepflegten Kommunikation sind unsere: Höfliche und ehrliche Ansprache, wenn etwas quer im Magen liegt.. Der Mensch auf der anderen Seite hat bestimmt Gründe für sein Verhalten.
Wir sind ebenso der Überzeugung, dass die Dinge aus freien Stücken geschehen, niemals aufgezwungen sein dürfen. Keiner darf sich gemaßregelt fühlen. Wer dann aber hier landet und mit der Zeit feststellt, dass ihn/sie die Dinge insgesamt so gar nicht interessieren, dem empfehle ich den guten alten „The Clash Song“: Should I stay or should I go..